Blattläuse

Blattläusen, Jahr für Jahr fallen sie über unsere Pflanzen her. Fast nichts wird ausgelassen. Um Blattläuse bekämpfen zu können ist es gut zu wissen, wie sie ticken, also wo kommen sie her, wie vermehren sie sich und was kann ich gegen sie unternehmen.
Blattläuse unterliegen unterschiedlichen Lebenszyklen. Den Winter verbringen so gut wie alle Blattläuse im Eistadium. Aus den Eiern schlüpfen im Frühjahr Blattläuse, die permanent lebende Junge gebären, die ungeschlechtlich sind, und wiederum ständig lebende Junge gebären. Geht das Nahrungsangebot zu Neige, hat die nächste Generation Flügel, um sich neue Pflanzen zu suchen. Ist das Nahrungsangebot dort ausreichend, so hat die darauffolgende Generation keine störenden Flügel mehr. Sehr praktisch, wie ich finde, nur nicht für unsere Pflanzen. Außerdem helfen Ameisen den Blattläusen, indem sie sie auf den Pflanzen verteilen. Die Ameisen werden dafür mit süßen Tröpfchen belohnt, die sie erhalten, wenn sie die Blattläuse mit ihren Fühlern "melken".
Zum Herbst ändert sich das Gebärverhalten der Blattläuse, indem sich geschlechtliche Tiere entwickeln. Diese paaren sich und legen die Eier für die Überwinterung. Im Frühjahr schlüpfen die so genannten Stammmütter, die ohne Befruchtung lebende Junge gebären. Sind die Jungen ausgewachsen gebären sie bis zum Herbst weiterhin lebend... - eine unendliche Geschichte.

Die natürlichen Feinde

Florfliege
Die Larven der Marienkäfer werden auch Blattlauslöwen genannt und tragen diesen Namen zu Recht. Überall, wo Marienkäfer stark auftreten, sind an den Pflanzen auch ihre Larven in großer Menge zu finden. Nicht nur die Larven, sondern auch die Marienkäfer selbst vertilgen große Mengen dieser Schädlinge. Aber aufgepasst, die Larven der Marienkäfer ähneln den Larven des Kartoffelkäfers.
Die Larven der Florfliege und Ohrenkneifer sind auch fleißige Blattlaus-Vertilger.
Und die Blaumeisen halten die Rosen sauber.
Nur leider reichen in manchen Jahren die natürlichen Feinde der Blattläuse nicht aus und wir müssen zu zusätzlichen Maßnahmen greifen.

Wenn die Nützlinge es nicht schaffen

Aus Gesprächen, Büchern und aus dem Internet habe ich folgende Gegenmaßnahmen zusammengestellt, die man leicht ausprobieren kann:

 

Kapuzinerkresse
Als wirksames Mittel gegen Blattläuse an Bäumen soll sich vielerorts die Kapuzinerkresse erwiesen haben. Dazu legt man die Samen der Kapuzinerkresse ab Ende April an den Stämmen der Bäume aus. Hier sind natürlich nur die rankenden Sorten geeignet. Man sorgt dafür, dass die Pflanzen sich am Baum hochranken. Der Trick soll darin bestehen, dass die Kresse die schwarzen Blattläuse anzieht. Aber auch der Presssaft aus Kapuzinerkresse soll seine Wirkung gegen Blattläuse nicht verfehlen.

Kopfsalat nie im Trocknen stehen lassen
Blattläuse im Kopfsalat kann man nur vorbeugend bekämpfen. Besonders bei trockener Witterung nisten sich die Blattläuse zwischen den Salatblättern ein und vermehren sich dort sehr schnell. Wenn das Salatbeet immer gut feucht gehalten wird kann man den Schaden eingrenzen.

Schachtelhalm und Brennnessel
Auch mit einer Schachtelhalmbrühe (auch gegen Mehltau) oder Brennnessel-Jauche kann man Erfolg haben.

Rainfarn und Tomatenblätter
Ein Tee aus Rainfarn mit Schmierseife als Netzmittel kann helfen. Dazu werden frische Pflanzen 12 bis 24 Stunden in kaltem Wasser angesetzt. Der Kaltwasser-Auszug wird unverdünnt gegen akuten Blattlausbefall verwendet. Das Ganze kann man auch mit Tomatenblättern machen; die Brühe muss nur 2 bis 3 Stunden ziehen.

Niem-Präparaten
Ein weiteres relativ unproblematisches Mittel ist die Anwendung von Niem-Präparaten. Niem ist Nützlings schonend, ungiftig für Warmblüter und relativ einfach anzuwenden. Niemöl-Präparate sind im Handel erhältlich.

Speiseöl
Wie wäre es mit ungiftigen Spritzmitteln? Speiseöl soll, gespritzt auch helfen. Das Öl verklebt die Atmungsorgane.

Weinessig
Vielleicht hilft auch eine Weinessiglösung? Das habe ich mal gelesen. Diese Methode birgt aber Risiken, denn ist die Konzentration zu hoch, werden auch die benetzten Blätter verbrannt. Mit Essigessens mit einem Spritzer Spülmittel kann man auch Unkraut vernichten.

Fettkraut
Für die Blattlausbekämpfung im Gewächshaus könnte man Fettkraut verwenden. Das ist natürlich ein gewagtes Experiment, denn auch fleischfressende Pflanzen werden Opfer von Blattläusen. Die Insekten haben nämlich mehr Glück als Verstand und landen häufig auf den Blattunterseiten oder an anderen für sie ungefährlichen Pflanzenteilen.

Gelbtafeln
Da die Blattläuse nur kurze Zeit flugfähig sind, hat man mit Gelbtafeln nur geringe Aussichten auf Erfolg, insbesondere, wenn schon ein Befall vorhanden ist.

Schmierseife
Auch Schmierseife kann helfen. Dazu nimmt man 200 g reine Schmierseife, löst sie in heißem Wasser auf, verdünnt das Ganze mit 10 l Wasser und gib 0,3 l Brennspiritus hinzu. Die Mengen können natürlich im Verhältnis verkleinert werden. Die befallenen Pflanzen werden damit eingesprüht.

Kräuter
Gegen Blattläuse gibt es auch bestimmte Kräuter, wie Lavendel oder Ysop, die die Blattläuse in ihrer Nähe vertreiben.

Wasserstrahl
Bei meiner Suche nach Tipps zur Blattlausbekämpfung habe ich noch den scharfen Wasserstrahl gefunden, der die Blattläuse von den Pflanzen schießen soll. Spiritus im Wasser verstärkt den Effekt. Das muss in kurzen Abständen wiederholt werden, sonst sind die Läuse nach kurzer Zeit wieder an der Pflanze.

Insektenspray
Mit normalem Insektenspray wird man die Plagegeister auch los, aber damit killt man leider auch alle nützlichen Insekten.

Also alle paar Tage mit einem Spiritusgemisch auf Vernichtungsfeldzug... Zu beachten ist, dass die Läuse meistens an der Unterseite der Blätter sitzen.

Über weitere Tipps würde ich mich sehr freuen.