Hortensien im Topf

Ab Februar/März werden Hortensie in den Blumengeschäften als Topfpflanze angeboten. Dabei handelt es sich meistens um Garten- bzw. Bauernhortensien [Hydrangea macrophylla]. Nach der Blüte kann man sie in den Garten pflanzen. Oder man kultiviert sie im Topf weiter, besonders, wenn es kälteempfindliche Züchtungen sind. Im Topf werden die Pflanzen schnell zu groß fürs Fensterbrett. Ist der Topf/Kübel groß genug und die Versorgung gut, kann die Kübelhortensie bis zu 1,5 Meter hoch werden und somit eine hervorragende Zierde für den Balkon oder die Terrasse.

Nach den Eisheiligen, im Mai, können die Pflanzen ins Freie gestellt werden. Ein halbschattiger, windgeschützter Platz auf dem Balkon oder der Terrasse bekommt ihnen sehr gut. Im Sommer müssen die Topf- bzw. Kübelhortensien gleichmäßig feucht gehalten werden. Man gießt sie täglich einmal mit kalkarmem Wasser. Regenwasser ist die erste Wahl. Leitungswasser sollte entkalkt (enthärtet) werden. Bei hohen Temperaturen und sehr trockener Luft sollte zweimal pro Tag gegossen werden. Obwohl Hortensien feuchten Boden mögen, dürfen sie, besonders als Topfpflanze, nie im Wasser stehen. Um Mehltau an den Pflanzen zu vermeiden, muss beim Gießen das Laub trocken bleiben. Während der Vegetationsperiode (März bis August) wird alle ein bis zwei Wochen gedüngt. Um die Topferde leicht sauer zu halten, düngt man mit einem Hortensien- oder Rhododendrondünger. Es eignen sich auch Hydrodünger. Für blau blühende Sorten nimmt man einen spezieller Hortensiendünger, der Alaun (Aluminiumsalz) enthält. Ab September reduziert man die Wassermenge. Hortensien mit besonders großen Blüten können durch Wind und Regen leicht abbrechen. Diese Pflanzen müssen abgestützt werden.

Sind Nachtfröste angesagt, werden die Kübelpflanzen eingeräumt. Der Standort im Winter sollte kühl (5 bis 10° C), aber frostfrei, nicht besonders hell, aber gut belüftet sein. Auch im Winter darf die Erde nie ganz austrocknen. Gerade im Winter bekommen Hortensien bei zu kalkhaltigem Gießwasser gelbe Blätter. Bei dauerhafter Verwendung von hartem Wasser gehen die Pflanzen ein.
Eine Überwinterung an einem geschützten Platz im Freien ist auch möglich. Wichtig ist, dass der Wurzelballen nicht durchfriert. Dazu stellt man die Pflanze in eine ausreichend große Kiste, die mit Laub, als Isolierung, aufgefüllt wird. Die oberen Pflanzenteile werden durch Vlies geschützt. Ein Standort an einer geschützten Hauswand ist zu bevorzugen.

Ab Februar/März beginnen die Pflanzen zu treiben. Nun kann der Standort auch etwas wärmer gewählt werden. Die Hortensien brauchen dann aber auch mehr Licht und Wasser. Jetzt werden alte und kranke Triebe abgeschnitten. Neue Erde bekommen Topf- oder Kübelhortensien alle zwei Jahre. Als Substrat verwendet man Azaleen- bzw. Rhododendronerde. Hortensien sind im Topf empfindlich. Deshalb ist ein ausreichend großer Topf oder Kübel wichtig.

Blattflecken, Mehltau, Blattläusen, Schildläusen und Spinnmilben sind die häufigsten Krankheiten und Schädlinge an Hortensien im Topf.

Die einfachste Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Im Juli werden junge Triebe ohne oder mit kleinen Blütenknospen in mehrere Teile mit je zwei Blattpaaren geschnitten. Das untere Blattpaar wird entfernt und die Blätter des oberen Paares werden um die Hälfte gekürzt. So verdunsten sie weniger Wasser. Die Triebabschnitte steckt man in Anzuchterde und wässert diese. Deckt man das Ganze mit Folie ab, hält sich die Feuchtigkeit länger. Es muss regelmäßig gelüftet und die Erde feucht gehalten werden. An einem warmen, schattigen Standort bewurzeln die Stecklinge zuverlässig. Die angewachsenen Pflanzen müssen gestutzt werden, um einen buschigen Wuchs zu erzielen.