Der Weihnachtsbaum - Vom Händler bis ins Zimmer

Die Schnäppchenjagd nach einem Weihnachtsbaum am Heiligabend ist mir schon teuer zu stehen gekommen. Außer Geierhälse und krumme Mehrfachspitzen war kaum noch ein Baum zu bekommen, und Berlin ist ja nicht ganz klein. Abgesehen davon, dass ich den ganzen Vormittag mit der Suche nach einem Baum verbracht habe, ungefähr 100 Kilometer durch die Stadt gefahren bin und meine Frau etwas sauer war, hatten wir dann doch noch einen sehr schönen Baum. Er kostete allerdings fast das Doppelte von dem, was ich eine Woche vorher bezahlt hätte.

Einen Weihnachtsbaum kaufst du am besten mit der ganzen Familie. Du ersparst dir dann die lästernden Bemerkungen deines Partners und der Kinder zu Weihnachten. Größe, Form und Haltbarkeit der Nadeln sollten beim Kauf wichtige Entscheidungshilfen sein. Wie "frisch" ein Baum ist, erkennt man an der Schnittstelle. Ist sie hell, ist er frisch geschnitten. Eine dunkle Schnittstelle ist ein Zeichen für lange Lagerung. Die Festigkeit der Nadeln testet man indem man über die Nadeln streicht, entgegen der Wuchsrichtung. Der Stamm einiger Weihnachtsbäume ist an der Basis sehr dick. Hier kann man die Technik bemühen und sich den Baum schon beim Kauf anspitzen lassen. Ein Netz schützt die Äste beim Transport vor Bruch und hält, durch die kleinere Oberfläche, die Verdunstung über die Nadeln in Grenzen.

Zurechtgestutzt und eingenetzt passt ein kleiner Baum sogar ins Auto. Aber wer entfernt die Harzflecke von den Sitzen? Wenn nicht gerade zu diesem Weihnachtsfest neue Schonbezüge auf dem Gabentisch liegen sollen, schnallt man den Baum lieber auf das Dach. Dabei sollte die Baumspitze nach hinten zeigen, damit sich der Fahrtwind nicht in den Zweigen verfangen kann. Bei einer längeren Fahrt ist es günstiger den Baum in Folie einzuschlagen. Ohne diesen Schutz wird dem Baum durch den Fahrtwind viel Wasser entzogen, welches ihm dann im warmen Zimmer fehlt. Ragt der Baum mehr als einen Meter nach hintern über das Auto hinaus, ist eine Warnflagge vorgeschrieben, im Dunkeln eine rote Lampe. Vorn und seitlich darf der Baum nicht überstehen, auch nicht aus dem Seitenfenster ragen.

Hat man den Baum zuhause, sollte er möglichst an einem kühlen, schattigen Platz im Freien, z.B. im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon stehen. Möglich ist auch eine Garage oder ein kühler Keller. Wichtig ist, dass der Baum vor Wind und Sonne geschützten ist. Am besten man stellt ihn samt Netz in einen Eimer mit reichlich Wasser. Ist der Baum beim Kauf nicht frisch angeschnitten worden, wird der Stamm vorher um zirka 2 Zentimeter gekürzt, denn die Poren an der Schnittstelle schließen sich schnell. In das Wasser kann man Blumenfrischhaltemitteln oder Zucker geben. Das hält die Nadeln länger frisch. Je länger der Baum auf das Weihnachtsfest warten muss, umso öfter sollte er mit Wasser besprüht werden.

Einen Tag vor dem Aufstellen wird der Weihnachtsbaum vom Netz befreit. Das geschieht indem man das Netz von unten nach oben zieht. Die Äste können nun aushängen. Die Nadeln halten länger, wenn der Baum sich langsam an die warme, trockene Zimmerluft gewöhnen kann. Wenn vorhanden ist eine Zwischenlagerung bei 10 bis 15° C, z.B. in ein Treppenhaus günstig. Mit oder ohne Zwischenlager, er sollte, nachdem er im Raum steht, regelmäßig eingesprüht werden.

Für die Standfestigkeit ist der Christbaumständer verantwortlich. Möchte man den Ständer der Vorjahre verwenden, sollte der Baum die entsprechende Größe haben. Sind die Schrauben eingerostet oder gefällt der Weihnachtsbaumständer nicht mehr, darf es auch etwas Besseres werden. Vielleicht einer mit patentierter Seilzugtechnik, der Baum steht binnen von Sekunden kerzengerade im Raum - sagt der Hersteller. In der Praxis sieht es schon mal anders aus. Auf jeden Fall ist ein Ständer mit Wassertank für lange Haltbarkeit der Nadeln nützlich. Dazu kürzt man den Stamm noch einmal um ca. 2 Zentimeter. Auch wenn der Baum stabil steht, kann eine zusätzliche Befestigung an der Wand nicht schaden.
 

Ein heller Standort ist, genauso wie das Wasser im Tank des Ständers, von Vorteil für langanhaltende Schönheit. Natürlich soll der Baum nicht vor der Heizung stehen. Bei solch einem Standort hilft auch kein besprühen mit Wasser. Auch Verletzungen des Baumes am Stamm oder an den Ästen fördert die Verdunstung und damit das Austrocknen.

Schmückt man den Baum mit echten Kerzen, sollte ein Feuerlöscher oder ein gefüllter Wassereimer in der Nähe stehen. Auf Gardienen und Polstermöbel ist zu achten. Eine weitere Gefahr kann durch Haustiere entstehen. Bei der Verwendung von echten Kerzen sollte der Raum mit einem Rauchmelder gesichert sein. Wer noch eine elektrische Lichterketten verwendet, muss darauf achten, dass sie voll funktionsfähig ist. Frei liegende elektrische Leiter können schwere Folgen verursachen. Ich benutze seit Jahren batteriebetriebene Einzelkerzen mit Fernbedienung.

Der geschmückte Weihnachtsbaum bleibt länger frisch, wenn er regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprüht wird. Das Wasser im Christbaumständer muss alle zwei Tage kontrolliert und, wenn nötig, nachgefüllt werden. Regelmäßiges Lüften des Raumes ist vorteilhaft.

 

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