Tellerhortensien (Japanische Berghortensien) [Hydrangea serrata]

Die Tellerhortensie (Japanische Berghortensie) stammt aus den Bergwäldern Japans. Ihre Heimat ist in einer Höhe um eintausend Meter, mit viel Niederschlag. Die Halbsträucher können bei uns bis 1,5 Meter hoch und breit werden. Sie sind winterhart und blühen von Juli bis Oktober. Tellerhortensien haben flache, feiner wirkende, kleinere Blüten als die Bauernhortensie. Ihre Blütenfarben sind blau, rosa, violett, weiß und auch mehrfarbig. Ihr Wuchs ist dicht, kompakt. Es gibt viele Hybriden aus Teller und Bauernhortensien, die als Tellerhortensien gehandelt werden. Die Koreanische Tellerhortensie bildet Ausläufer.

Tellerhortensien bevorzugt einen wenig sonnigen oder halbschattigen, nicht zu warmen, Standort. Gepflanzt werden Hortensien von März bis Juni. Der Boden soll sandig bis lehmig, neutral bis sauer, sehr nährstoffreich, gut mit Humus versorgt und immer feucht sein. Hortensien sind kalkempfindlich. Eine Verbesserung des Bodens mit Rhododendronerde ist hilfreich. Tellerhortensien dürfen nicht tiefer eingesetzt werden, als sie vorher standen. Besonders junge Pflanzen müssen in der ersten Zeit nach dem Auspflanzen gut vor Sonne geschützt und ausreichend mit Wasser versorgt werden. Helle, warme Sommer und reichlich Niederschläge ergeben einen reichen Flor. Besonders bei großer Trockenheit müssen Hortensien gut gewässert werden. Regenwasser ist die erste Wahl. Dazu ist es günstig, wenn man um die Pflanzen Gießmulden zieht und eine Mulchschicht aus Rindenmulch, Herbstlaub o.ä. auslegt. Eine Mulchschicht hält den Boden feucht, entzieht ihm aber Stickstoff. Deshalb gibt man vor dem Mulchen Hornspäne um die Pflanze. Ist der Boden nicht feucht genug und die Sonneneinstrahlung stark, kann sich das Laub rötlich färben. Auch wenn Tellerhortensien gut Frosttolerant sind, kann in strengen Wintern oder ungünstigen Lagen eine Laubschicht und Tannenreisig nicht schaden.

Nach der Blüte bleiben die dekorativen Blütenstände an der Pflanze. Geschnitten werden Tellerhortensien wie Bauernhortensien. Weil sich die Blütenanlage der Hortensie bereits im Vorjahr am einjährigen Holz entwickelt hat, werden ab Ende Februar/März nur die alten, vertrockneten Blütenstände direkt über einem intakten Knospenpaar abgeschnitten. Außerdem werden schlecht entwickelte, alte und kranke Triebe ganz entfernt. Bei einem Totalrückschnitt verliert man in den meisten Fällen die Blüte für ein ganzes Jahr.

Gedüngt werden Tellerhortensien im Frühjahr, nach dem Rückschnitt mit Hortensien- oder Rhododendrondünger und/oder Hornspänen. Die Blütenfärbung ändert sich mit dem Säuregehalt des Bodens. Ist der Boden sauer, tendiert die Blüten zum blau, ist er alkalisch zum rosa. Für blau blühende Sorten nimmt man einen spezieller Hortensiendünger, der Alaun (Aluminiumsalz) enthält. 

Die einfachste Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Im Juni/Juli werden junge Triebe ohne oder mit kleinen Blütenknospen in mehrere Teile mit je zwei Blattpaaren geschnitten. Das untere Blattpaar wird entfernt und die Blätter des oberen Paares werden um die Hälfte gekürzt. So verdunsten sie weniger Wasser. Die Triebabschnitte steckt man in Anzuchterde und wässert diese. Deckt man das Ganze mit Folie ab, hält sich die Feuchtigkeit länger. Es muss regelmäßig gelüftet und die Erde feucht gehalten werden. An einem warmen, schattigen Standort bewurzeln die Stecklinge etwa nach zwei Wochen zuverlässig.

Im Garten wachsende Hortensien sind nur wenig anfällig gegen Krankheiten und Insekten. Gelegentlich tritt Echter Mehltau auf. Auch kann es einen Befall mit Blattläusen und Dickmaulrüssler geben. Sind die jungen Blätter gelblich mit dunkelgrünem Adern, ist ein Eisenmangel [Chlorose] wahrscheinlich. Hier hilft Rhododendronerde in den Boden einzuarbeiten und zusätzlicher Eisendünger.