Samthortensie (Fellhortensie) [Hydrangea aspera]

Selten in unseren Gärten findet man die Samthortensie (Fellhortensie, auch Raue Hortensie oder Riesenblatt-Hortensie) [Hydrangea aspera]. Sie ist in den Wäldern Süd- und Ostasiens in vielen Variationen verbreitet. In Kultur wird sie zweieinhalb bis drei Meter hoch. Die Wuchsform ist locker, aufrecht, die Triebe sind wenig verzweigt. Die dekorativen Blätter und die Triebe sind mit grauweißem Flaum überzogen. Die auffällige, zweifarbige Blüte ist nicht ganz so groß wie die der Bauernhortensie. Sie erscheint von Juli bis August. Die Blütenstände können in der Mitte violett, blau oder rosa sein, die äußeren Scheinblüten sind weiß. Die Samthortensie benötigt einen geringen Pflegebedarf, ist ungiftig und winterhart.

Die Samthortensie bevorzugt einen windgeschützten, halbschattigen, nicht zu warmen, Standort. Der Boden soll sandig bis lehmig, schwach sauer bis sauer, nährstoffreich, gut mit Humus versorgt und immer feucht sein. An einem vollsonnigen Standort trocknet der Boden schnell aus und die Blätter verbrennen schnell. Nur in besonders ungünstigen Lagen darf sie sonnig stehen. Alle Hortensien sind kalkempfindlich. Die Samthortensie ist ein Flachwurzler, sie darf nicht tiefer eingesetzt werden, als sie vorher stand. Besonders junge Pflanzen müssen in der ersten Zeit nach dem Auspflanzen gut vor Sonne geschützt und ausreichend mit Wasser versorgt werden. Eine Mulchschicht ist vorteilhaft. Besonders bei großer Trockenheit müssen Hortensien gut gewässert werden. Dazu ist es günstig, wenn man um die Pflanzen eine Gießmulden zieht.

Gepflanzt werden Samthortensien am besten im Frühjahr. Um ein Austrocknen zu verhindern, wird der Wurzelbereich mit einer starken Schicht Mulch bedeckt. Diese Mulchschicht entzieht dem Boden viel Stickstoff, weshalb es gut ist, wenn man unter die Mulchschicht Hornspäne streut. Im Sommer darf der Boden nicht austrocknen. Bei längerer Trockenheit müssen Hortensien gewässert werden, bevor sie die Blätter hängen lassen. Eine Düngung ist nicht notwendig und wenn, dann vor der Blüte. Im Laufe der Jahre breiten sich die Samthortensie aus. Die Ausläufer können einfach abgestochen werden. Eine Wurzelsperre ist auch möglich. Auch wenn Samthortensien winterhart sind, sollten sie im ersten Winter geschützt werden. Der Neuaustrieb im Frühjahr ist sehr frostempfindlich.

Schneiden kann man Samthortensien, wenn überhaupt, im Frühjahr. Einzelne Triebe können im Winter erfrieren. Weil sich die Blütenanlage der Samthortensie bereits im Vorjahr entwickelt hat, werden ab Ende Februar/März nur die erfrorenen und vertrockneten Stängel entfernt. Alle zwei bis drei Jahre sollten die Samthortensien ausgedünnt werden.  Wenn man die Pflanze ganz abschneidet, also auf Stock, läuft man Gefahr die Blüte zu reduzieren oder für dieses Jahr ganz zu verlieren. Nach so einem Schnitt treiben die Pflanzen aber zuverlässig neu aus.

Eine Vermehrung durch Stecklinge oder abgestochene Ausläufer ist möglich. Bei der Vermehrung durch Stecklinge werden nach der Blüte junge Triebe in mehrere Teile mit je zwei Blattpaaren geschnitten. Das untere Blattpaar wird entfernt und die Blätter des oberen Paares werden um die Hälfte gekürzt. So verdunsten sie weniger Wasser. Die Triebabschnitte steckt man in Anzuchterde und wässert diese. Deckt man das Ganze mit Folie ab, hält sich die Feuchtigkeit länger. Es muss regelmäßig gelüftet und die Erde feucht gehalten werden. An einem warmen, schattigen Standort bewurzeln die Stecklinge zuverlässig.

Im Garten wachsende Hortensien sind nur wenig anfällig gegen Krankheiten und Insekten. Gelegentlich tritt Echter Mehltau auf. Auch kann es einen Befall mit Napfschildläusen und Dickmaulrüssler geben.
Sind die jungen Blätter gelblich mit dunkelgrünem Adern, ist ein Eisenmangel [Chlorose] wahrscheinlich. Hier hilft Rhododendronerde in den Boden einzuarbeiten und zusätzlicher Eisendünger.