Eine Aussaat im Winter ist möglich

Das Vorbild liefert die Natur selbst, fast alle wilden Samen bleiben über Winter im Boden liegen und keimen bei den ersten milden Sonnenstrahlen im Frühjahr. Ein Versuch mit dieser Aussaatalternative eignet sich vor allem für schwere und nasse Böden, die sich im Frühjahr nur langsam erwärmen.

Die Beete werden im Spätherbst tiefgründig gelockert, mit reifem Kompost und etwas Steinmehl verbessert und geglättet. Anschließend wird eine Mulchlage aus Herbstlaub oder samenfreien Gartenresten zur Abdeckung aufgebracht. Die Aussaat erfolgt erst dann, wenn die ersten leichten Fröste die Bodenoberfläche durchdrungen haben. Bei günstiger, frostfreier Witterung wird dann die Mulchschicht zur Seite geschoben, Saatrillen gezogen und etwas dichter als gewöhnlich ausgesät. Die Rillen werden anschließend geschlossen, angeklopft und wieder mit dem Mulchmaterial bedeckt.

Natürlich erlauben die kalten Bodentemperaturen kein Keimen mehr, aber die Samen nehmen Feuchtigkeit auf und beginnen zu quellen. Bei entsprechender Bodenerwärmung im Frühjahr beginnt der Keimvorgang. Zur Aussaat eignen sich nur Gemüsearten und Kräuter, die Kälteeinbrüche im Frühjahr gut überstehen. Das sind die Sorten, die als wenig frostempfindlich gelten und bereits im zeitigen Frühjahr ausgesät werden können. Dazu zählen Radieschen, Karotten, Spinat, Kohlrabi sowie Kopf- und Schnittsalate. Bei den Kräutern kommen Kerbel und Petersilie infrage.